Schwarze, glänzende Metallplatten mit Nieten und unterschiedlichen Oberflächenstrukturen, die zu einer geometrischen Wandinstallation zusammengesetzt sind. Unten rechts ragt eine einzelne Platte im rechten Winkel ab, sie wird von einem dünnen Metallstab getragen.

Lobby

Rosemarie Trockel

  • Jahr 2011
  • Material/Technik Keramik, glasiert
  • Maße 167 x 254 x 61 cm
  • Gattung Skulptur
  • Sammlung Sammlung Goetz, München

Rosemarie Trockel wurde in den 1980er Jahren bekannt. Damals machte sie Kunstwerke aus gestricktem Stoff und einfache Kunstobjekte mit Herdplatten. Heute arbeitet sie mit vielen verschiedenen Materialien und Techniken. Ihre Kunst kann viele Bedeutungen haben, und manchmal ist sie auch lustig. Mit ihren Werken fragt sie: Wie sehen wir Frauen und Männer in der Gesellschaft? Und wer hat Macht in der Kunst und im Leben?

Das Werk Lobby aus dem Jahr 2011 ist ein Kunstobjekt aus Keramik. Es besteht aus elf schwarzen, glasierten Platten. Die Platten sind quadratisch und an einer Wand in einem festen Muster angebracht. Obwohl Keramik leicht zerbrechen kann, sehen die Platten aus wie schweres, bearbeitetes Metall. Eine der Platten steht in einem rechten Winkel von der Wand ab. So sieht es aus, als könnte man sich daraufsetzen. Aber das würde wohl niemand tun, weil die Platte nur von einer dünnen Stange gehalten wird.

Der Titel Lobby hat mehrere Bedeutungen. Er kann einen Eingangsbereich in einem Hotel, Büro oder Firmengebäude meinen – einen beeindruckenden, aber oft ungemütlichen Raum, wo Menschen warten oder empfangen werden. Lobby bedeutet aber auch: eine Gruppe von Menschen, die Einfluss auf Politik oder Wirtschaft nehmen will. Früher trafen sich solche Gruppen in den Vorräumen, also in den Lobbys der Parlamente – in den Gebäuden, wo Politikerinnen und Politiker über Gesetze sprechen.

Rosemarie Trockel spielt mit den verschiedenen Bedeutungen von Lobby. Ihr Kunstwerk zeigt, wie Macht in unserer Gesellschaft sichtbar wird. Es zeigt auch, dass politischer Einfluss gefährlich werden kann, wenn manche Menschen zu viel Macht haben.