Die Filmcollage von Christian Marclay besteht aus einer Abfolge von Ausschnitten aus rund 130 Hollywood-Filmen. Sie zeigen Schauspielerinnen und Schauspieler beim Telefonieren. Auf Sequenzen, in denen die Filmfiguren die Wählscheibe betätigen, folgen Ausschnitte, in denen die Apparate klingeln, Szenen, in denen die Hörer abgenommen werden und so weiter. So entsteht eine Dramaturgie, in der die Protagonistinnen und Protagonisten ins Gespräch miteinander gebracht werden.
Diesen experimentellen Umgang mit vorhandenem Material verwendet Christian Marclay nicht nur im Film. Bereits in den 1970er Jahren manipulierte er Schallplatten, sodass sich die Töne in einem neuen Kontext wiederfinden. Er gilt als einer der Erfinder des Turntablism, einer Technik, die später vor allem Rap- und Hip-Hop-Künstler weiterentwickelt haben. Das Herausarbeiten von gemeinsamen Mustern aus Tönen und Bildern liegt auch Marclays späterem Werk The Clock zugrunde, das auf der Venedig Biennale 2011 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Telephones
- Jahr 1995
- Auflage Edition von 250, nicht nummeriert
- Material/Technik 1-Kanal-Video (Farbe, Ton)
- Maße 4:3 Monitor auf Sockel
- Laufzeit 7' 30''
- Gattung Medienkunst
- Sammlung Sammlung Goetz, Medienkunst, München