• Jahr 1980
  • Auflage Edition 2 + 20 Nachdrucke
  • Material/Technik C-Print
  • Maße 2-teilig, je 50,8 x 61 cm
  • Gattung Fotografie
  • Sammlung Sammlung Goetz, München

Die amerikanische Künstlerin Cindy Sherman ist bekannt für ihre inszenierten fotografischen Selbstporträts. Verkleidet und maskiert bis zur Unkenntlichkeit verkörpert sie wie eine Schauspielerin unterschiedliche Rollen vor der Kamera. Inspirationen für ihre Charaktere findet sie in unserer durch die Medien geprägten Gesellschaft. Mit ihren Fotografien hinterfragt sie klischeehafte Vorstellungen von Schönheitsidealen, Identität und Körperlichkeit.  Normalerweise arbeitet Sherman allein in ihrem Atelier und macht vom Set-Design, über die Maskierung bis hin zur fertigen Fotografie alles selbst. Eine Ausnahme in ihrem Werk bildet das zweiteilige Doppelporträt Untitled (1980), das sie mit ihrem Künstlerkollegen Richard Prince in nahezu identischer, nachdenklicher Pose vor einem schwarzen Hintergrund zeigt. Beide sind stark geschminkt, mit einem schwarzen Anzug, weißem Hemd sowie Krawatte bekleidet und tragen dieselbe kastanienbraune Pagenkopfperücke. „Ich habe erst mich, und dann ihn geschminkt, damit wir wie dieselbe Figur aussehen,“ erklärte Sherman in einem Interview. Das Bildnis, das auf Einladung zu einer Ausstellung zustande kam, ist eine spielerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Vorstellungen von Geschlecht und künstlerischer Identität.