Der chinesische Medienkünstler Yang Fudong entführt mit seinen Filmen in eine geheimnisvolle, zum Teil unheimliche Welt an der Grenze von Traum und Wirklichkeit. Die Zeit des Geschehens wirkt wie ausgesetzt und die Figuren, oft stumm, handeln nach ausdrucksstarken Gesten und Posen, ohne dabei eine klar definierbare Geschichte zu erzählen. Als Inspirationsquelle für seine filmische Ästhetik schöpft Yang Fudong aus dem Shanghai-Kino der 1930er Jahre sowie aus Filmen der französischen Nouvelle Vague.
In Lock Again irren zwei Männer und eine Frau in einer surrealen Umgebung umher. Die Männer tragen weiße Polizeiuniform, sind verwundet und erschöpft. In einigen Szenen erscheinen sie mit Handschellen aneinandergekettet. Sie wirken wie auf einer verzweifelten und vergeblichen Flucht ohne erkennbares Ziel. Zusammen mit der mysteriösen Frau im rosafarbenen Kleid rudern sie schließlich auf einem Boot der Freiheit entgegen. Doch in der letzten Filmsequenz verwandelt sich der Fluss, in dem sich die Protagonisten befinden, in den Innenraum eines Hallenbades: Der Fluchtversuch ist gescheitert, der Traum ist ausgeträumt.
Lock Again
- Jahr 2004
- Auflage Edition 1/10
- Material/Technik 1-Kanal-Videoprojektion (Farbe, Ton), 4:3
- Laufzeit 3'
- Gattung Medienkunst
- Sammlung Sammlung Goetz, München