Im Bestand der Sammlung Goetz befindet sich eine Reihe von Papierarbeiten Rodney Grahams, die zwischen 2004 und 2006 entstanden sind und den Titel Untitled tragen. Sie stehen für Grahams Auseinandersetzung mit der Kunst und der Künstlerrolle in der Klassischen Moderne. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt der Künstler als autonom, d.h. nur seinem Werk verpflichtet. In der heutigen Zeit, in der alles zu Kunst erklärt werden kann und der Kontext des Werks stärker ins Zentrum rückt, ist diese Sichtweise natürlich obsolet. Indem Graham im Stil von Pablo Picasso oder Jean Dubuffet malt, versucht er die verloren gegangene künstlerische Autonomie zurückzuerobern. Doch damit gerät er in ein Paradox, denn ausgerechnet durch die Aneignung fremder Ausdrucksformen wird das Autonomieideal ad absurdum geführt.
Grahams Bezugnahmen auf künstlerische Ansätze und kunsthistorische Fragen stehen zwischen Traditionsbezug und Traditionsbruch. Die Grenze zwischen zugeneigter Hommage und ironischer Distanznahme, zwischen ernsthafter Imitation und raffinierter Satire bleibt oftmals unbestimmbar.
Zur selben Werkgruppe gehören auch: Untitled (2004); Untitled (2004); Untitled (2005); Untitled (2006); Untitled (2005)
