Mona Hatoum hat in den 1980er Jahren eine Reihe von Performances aufgeführt, die auf Video dokumentiert wurden. Zu ihnen gehört der Videofilm Variation on Discord and Divisions von 1984 mit einer Gesamtlänge von 27’ 45’’. Er basiert auf einer Performance, welche die Künstlerin am 14. Dezember 1984 in The Western Front in Vancouver aufgeführt hatte und circa 40-50 Minuten dauerte.
Die Kamera fängt zunächst aus der Perspektive der Zuschauer die Bühnensituation ein, die aus einem mit Zeitungspapier ausgekleideten Raum besteht. Nahezu unbemerkt robbt Hatoum mit einem grauen Overall und einer Strumpfmaske bekleidet durch die Stuhlreihen auf die Bühne. Dort schrubbt sie den Boden mit rotgefärbtem Wasser, das an Blut erinnert, schneidet mit einem langen Messer und rotverschmierten Händen Löcher in die Strumpfmaske und deckt einen Tisch mit Tellern, auf denen sie rohe, blutige Nieren serviert, die sie unter ihrer Kleidung hervorgezogen hat.
Mona Hatoum spielt in dieser Performance in Habitus und Handlung mit dem Wechsel der Täter- und Opferperspektive. Ziel der Performance ist die Interaktion mit dem Publikum, welches die Künstlerin aus der passiven Rolle holt, indem sie ihm die Teller mit blutigen Eingeweiden in die Hand drückt.
