Deep Gold

Julian Rosefeldt

  • Jahr 2013
  • Auflage a.p. 1 (Edition 6 + 2 a.p.)
  • Material/Technik 1-Kanal-Filmprojektion (s/w, Ton)
  • Laufzeit 18' 12'' Loop
  • Gattung Medienkunst
  • Sammlung Sammlung Goetz, München

Der Schwarzweiß-Film Deep Gold (2013/14) von Julian Rosefeldt versetzt uns ins Berlin der 1920er Jahre. Protagonist ist ein junger Mann im eleganten Smoking, der sich mit Selbstmordabsichten aus dem Fenster stürzt. Doch statt im Himmel erwacht er in einem Milieu, in dem Menschen leben, die scheinbar mit allen Moralvorstellungen gebrochen haben. 
Deep Gold entstand als Auseinandersetzung mit dem Filmklassiker L’Âge d’Or (1930) von Luis Buñuel, zu der das Künstlerduo M+M eingeladen hatte. Sechs Künstlerinnen und Künstler sollten für die Ausstellung Der Stachel des Skorpions (2014) im Museum Villa Stuck jeweils eine Sequenz aus dem surrealistischen Meisterwerk filmisch neu interpretieren.
Rosefeldt wählte den Tod von Buñuels Held Gaston Modot, ließ ihn aber in Deep Gold wieder auferstehen. L’Âge d’Or galt seinerzeit als Skandalfilm, mit dem die Surrealisten die bürgerliche Gesellschaft provozieren wollten. Er kritisierte aber auch die illusionistischen Produkte der Traumfabrik in Hollywood. Ähnlich wie Buñuel entzieht sich Rosefeldt dem Erzählfluss und dekonstruiert, wie auch schon in anderen seiner Werke, die filmische Illusion.