Mit Handschellen gefesselt wird ein Mann von einem Polizisten auf die beleuchtete Bühne in einem kleinen Vorstadttheater geführt. Er soll dort ein Musikstück auf einem Klavier spielen. Zu seiner Überraschung befreit ihn der Polizist nicht von den Handschellen. So ist er gezwungen, die körperliche Einschränkung in sein Spiel zu integrieren.
Rodney Graham, der selbst auch Musiker ist, schlüpft für den Film A Reverie Interrupted by the Police in die Rolle des Häftlings. Doch statt die im Titel angekündigten „Träumereien“ zu spielen, rettet er sich in atonale, experimentelle Musik, bei der er sogar das Klappen des Klavierdeckels miteinbezieht. Der Polizist, der mit ungerührter Miene neben ihm steht, beendet nach kurzer Zeit seinen Auftritt und führt ihn wieder von der Bühne. Die vieldeutige, tragikomische Situation erinnert durch die Kostüme und die opulente Ausstattung an Slapstick-Szenen aus der Stummfilmzeit.