Die Tapete von Andy Hope 1930 – alias Andreas Hofer – ist in enger Verbindung zu seiner Einzelausstellung 2009 in der Sammlung Goetz entstanden. Auf der Tapete sind 27 der Gemälde abgebildet, die sich zu diesem Zeitpunkt im Sammlungsbestand befanden.
In der Ausstellung diente die Tapete als Hintergrund für die Hängung genau dieser Bilder. Der Effekt war verblüffend, da sich dadurch eine neue Raumerfahrung eröffnete. Infinity Crisis nannte der Künstler seine bildgewaltige Installation. Mit dem Titel bezieht er sich auf das gleichnamige Bild, das er in Anspielung auf die Comic-Serie Crisis on Infinite Earths gemalt hatte. Darin geht es um ein Multiversum, in dem unterschiedliche Versionen von Planeten, ihren Bewohner*innen und Superheld*innen existieren.
Q & A mit Andy Hope 1930
Die Tapete INFINITY CRISIS ist im Kontext Deiner Einzelausstellung 2009 in der Sammlung Goetz entstanden. Auf ihr sind mehrere einzelne Gemälde abgebildet, die sich zu diesem Zeitpunkt im Sammlungsbestand befanden. Wie kamst Du auf diese Idee und warum hast Du hier auf das Medium Tapete zurückgegriffen?
Die Tapete hat durch ihren repetitiven Charakter auf die darauf gehängten Originalarbeiten eine Art Camouflage-Effekt. Sie sind nicht mehr zu sehen, nur bei genauerer Betrachtung stößt man auf ihre Materialität, die sich dezent von den Reproduktionen abhebt. Einzelwerke wie Trembling on the Brink of Infinity verstehen sich darin wie Mini-Erzählungen oder Fragmentierungen zu einer außerhalb stehenden großen Erzählung, die undurchdringbar und unverständlich erscheint. Es ist die paradoxe Überlegung, diese Überfülle in eine Leere zu verwandeln, die zu diesem Ergebnis geführt hat. Die Werke verlieren ihren Einzelcharakter – stattdessen nimmt man die Gesamtheit eines einzigen Raumes wahr. Der Raum kann aber auch nur mit der Tapete präsentiert werden. (Oder auch zusammen mit Objekten). Wie schon in WELT OHNE ENDE Räume oder Kapitel das Labyrinthische meiner Arbeit unterstreichen und strukturieren, so setzt sich INFINITY CRISIS weiter als "Krise des Nie-Endens“ fort.