Einen intimen Einblick in ihr Atelier und in ihre künstlerische Arbeitsweise gewährt der Film Ludus von Geta Brătescu, den sie zusammen mit Ion Grigorescu produziert hat. Er zeigt die rumänische Künstlerin zeichnend mit geschlossenen Augen, beim Schneiden von Papierstreifen oder wie sie sich mit weißer Kreide das Gesicht bemalt.
Die Handlungen wirken trotz ihres fortgeschrittenen Alters unbefangen, wie bei einem Kind auf Entdeckungstour. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die heitere Melodie aus einer Spieluhr, die den Film musikalisch begleitet. Neugierig tastend bewegt sich auch die Kamera durch Brătescus Lebensraum, wandert über ihren Haaransatz, ihre Stirn, die Hände und zu einen Vitrinenschrank im Hintergrund, in dem sich Fotos von älteren Arbeiten, Postkarten und Fundstücke befinden.
Zur Zeit des repressiven Ceaușescu-Regimes (1965 — 1989) als Brătescu noch im Verborgenen arbeiten musste, war das Atelier ihr Rückzugsort. Mit Ludus greift sie die Erfahrungen der frühen Jahre auf und verarbeitet sie auf spielerische Weise.