Im Laufe der 1980er-Jahre schafft Imi Knoebel Bildserien, die durch einen gestisch-expressiven Malduktus gekennzeichnet sind. Dazu gehören die zwischen 1980 und 1982 entstandenen Drachenzeichnungen und Entscheidungszeichnungen. Sie bestehen aus mehreren Schichten durchsichtiger Kunststofffolien, die der Künstler mit Acryl- oder Lackfarben bemalt und auf einer Kartongrundfläche übereinanderlegt. Manchmal werden auch farbige Papierformen auf die Bildkomposition collagiert oder bemalte Glasscheiben eingesetzt. Das Spiel der sich überlagernden Flächen und Farben verleiht den Zeichnungen eine fast plastische Tiefendimension. Der Titel der Drachenzeichnungen bezieht sich auf das kleine, mit einem roten Stempel gesetzte chinesische Schriftzeichen für Drache, das auf jedem Blatt vorkommt und für Knoebels Sternzeichen im chinesischen Horoskop steht.
Zur selben Werkgruppe gehört auch: Ohne Titel (Drachenzeichnung) (1980).