Für die Serie Head Shots(Hollywood/Hampton Types) (2000–2002) wählt Sherman wieder ein kleineres Format und eine Form der Figurendarstellung, die an ihre Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren erinnert. Der banale Bildaufbau erinnert an Porträts aus einem gewöhnlichen Fotostudio ohne Raumgestaltung oder Requisiten. In der Einfachheit des Settings gelingt es Sherman jedoch, sehr genau gezeichnete Typen und Charaktere zu inszenieren. Alle dargestellten Frauenfiguren sind mittleren Alters, die in ihrem teilweise übersteigerten Äußeren viel über ihre Sehnsüchte nach Jugend und Schönheit, nach Glamour und Erfolg offenbaren und damit immer auch ihre gescheiterten Ambitionen und Erwartungen zur Schau stellen. In der Ambivalenz zwischen künstlicher Äußerlichkeit, extrovertierter Pose und den verunsicherten Persönlichkeiten, die deutlich hinter Mode, Schmuck und Make-up zu erkennen sind, fällt die Sehnsucht, den idealisierten Rollenbildern der Medienwelt zu entsprechen, mit dem persönlichen Scheitern zusammen. Die Verzweiflung darüber steht den Figuren buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

Untitled #352 [Head Shots (Hollywood/Hampton Types)]
- Jahr 2000
- Auflage Edition 3/6
- Material/Technik C-Print
- Maße 68,6 x 45,7 cm
- Gattung Fotografie
- Sammlung Sammlung Goetz, München