Untitled #465 [Society Portaits]

Mit den Society Portraits (2008) führt Sherman ihre Auseinandersetzung mit der Darstellung des Alterns fort, die bereits in der Serie der Head Shots (2000–2002) zu erkennen ist. Die Frauenfiguren der Society Portraits verkörpern allerdings nicht mehr die gescheiterten Lebensläufe der Mittelklasse, sondern Geld, Erfolg und gesellschaftliches Prestige der High Society. Dementsprechend sind die Formate der Bilder außerordentlich groß und prunkvoll gerahmt. Die Figuren zeigen sich vor opulenten Bildhintergründen in herrschaftlicher Pose und blicken auf den Betrachter herab. Selbst die kleinsten Details dieser Bilder vermitteln den hohen gesellschaftlichen Status, den diese Frauen repräsentieren. Doch genau dieser schonungslose Detailreichtum der großformatigen Porträts gibt ebenso viel über die Brüchigkeit der Rollen und die Vergänglichkeit dieser Figuren preis. Ihr gesellschaftlicher Erfolg vermag den Fortlauf der Zeit und das Faktum der Sterblichkeit nicht aufzuhalten.