Der chinesische Medienkünstler Yang Fudong untersucht auf experimentelle Art und Weise die technischen und stilistischen Möglichkeiten des Mediums Film. Seine Auseinandersetzung mit der Kinogeschichte reicht von Shanghai-Filmproduktionen der 1930er Jahre bis hin zur französischen Nouvelle Vague.
In Honey (mi) reiht der Künstler verschiedene Szenen aneinander, die eine zusammenhängende Handlung suggerieren, ohne dabei eine Geschichte zu erzählen. In einer konspirativen Wohnung treffen sich Agenten in grauen Anzügen und eine geheimnisvolle Frau mit Netzstrümpfen und Kunstpelz. In ihrer lasziven Pose erinnert sie an die namenlose Prostituierte im chinesischen Film The Goddess von 1934. Alle Akteure verharren in Wartestellung, beobachten einander, spielen Karten und rauchen. Sie betreten nacheinander ein Gebäude und blicken sich um, ob sie verfolgt werden.
Dabei bleibt die Filmkamera nicht nur stiller Beobachter, sondern wird selbst zum Komplizen und spioniert, versteckt hinter den Büschen, den Protagonisten nach. Die rasche Abwechslung der Einstellungen und die fesselnde Musik steigern die Spannung und erinnern an Spionagefilme und Agententhriller.
Honey (mi)
- Jahr 2003
- Auflage Edition 8/10
- Material/Technik 1-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Ton)
- Maße Variabel
- Laufzeit 9' 29''
- Gattung Medienkunst
- Sammlung Sammlung Goetz, München