Tala, die lebensgroße Figur eines Zimmermädchens von Elmgreen & Dragset, hat den Blick starr nach vorne gerichtet und ihre Arme hinter dem Rücken verschränkt. Sie trägt eine schlichte schwarz-weiße Uniform, ihre Haut leuchtet golden. Die Skulptur ist eine von mehreren goldenen Figuren, welche das skandinavische Künstlerduo aus den Abgüssen von echten Hausmädchen geschaffen hat. Die lebenden Pendants zu den Skulpturen sind Frauen mit Migrationshintergrund – Tala ist das Abbild einer Nepalesin. Der Bezug des Werkes zu einer realen Person und deren sozialer Zugehörigkeit kann als Kommentar der Künstler an armutsbedingte Arbeitsmigration in einer globalisierten Welt verstanden werden.
Im Kontrast zur einfachen Arbeitskleidung und der unbeteiligten Haltung der jungen Frau steht ihre vergoldete Haut, welche bei der Betrachtung Fragen aufwirft: Ist die Vergoldung ein Symbol für den hohen Wert dieser Bediensteten für ihre Arbeitgeber? Oder doch ein zynischer Kommentar auf den Widerspruch zwischen einer oft als gering geschätzten Tätigkeit und den exklusiven Räumen, in denen sie ausgeführt wird? In diesem Werk setzen Elmgreen & Dragset ihren narrativen Ansatz um, indem die Skulptur unmittelbare Assoziationen hervorruft, deren Widersprüchlichkeiten zur Reflexion anregen.