Wir betrachten eine verlassene Szenerie: Die kleine Showbühne mit der Pole-Dance Stange ist hell erleuchtet, doch auf ihr ist keine verführerische Tanz-Performance zu sehen. Stattdessen stehen ein Mopp und ein Eimer auf der Bühne, schlicht und unglamourös. Ein gelbes Schild warnt vor der Rutschgefahr auf dem frisch gewischten Boden.
Die Momentaufnahme wirft Fragen auf: Wer tanzte hier? Wer hat zu putzen begonnen? Wo sind diese Personen jetzt? Und in was für einem Etablissement könnte diese Bühne stehen? Die Betrachtenden sind zur Reflexion über Menschen angeregt, die nicht zu sehen sind, aber implizit an dieser Szenerie beteiligt zu sein scheinen: Tänzer, Tänzerinnen, Putzkräfte, Clubbetreiber, Gäste und Zuschauende.
Dieses Werk kann auch als Hommage an den schwulen Konzeptkünstler Felix Gonzalez-Torres gesehen werden, der 1991 mit seiner installativen Arbeit Untitled (Go-Go Dancing Platform), auf der im Ausstellungsraum ein Go-Go-Boy performte, Aufsehen erregte.