Rote längliche Form auf schwarzem Hintergrund, die an eine Zunge erinnert. Die rote Form ist mit lilafarbigen Punkten bedeckt.

Speurim

Yayoi Kusama

  • Jahr 1953
  • Material/Technik Pastell, Aquarell auf Papier
  • Maße 32 x 30 cm
  • Gattung Arbeiten auf Papier
  • Sammlung Sammlung Goetz, München

Yayoi Kusama wurde als Jüngste von drei Geschwistern 1929 in Matsumoto in Japan geboren. Sie wuchs in einer konservativen Familie auf, die ihren Lebensunterhalt mit einer Samengärtnerei verdiente. Schon früh entwickelte sie eine Begeisterung für die Kunst und füllte ihr Skizzenbuch mit Zeichnungen von Blumen. Sie besuchte die Kamata Elementary School und die Matsumoto First Girls’ High School in ihrer Heimatstadt. Als Japan 1941 in den Zweiten Weltkrieg eintrat, wurden die Schulkinder eingezogen, um in einer Textilfabrik Fallschirme und Uniformen zu nähen. Trotz dieser schwierigen Bedingungen setzte Kusama ihr zeichnerisches Werk weiter fort. Bereits als Teenager nahm sie an offenen Wettbewerben teil und konnte 1945 und 1946 ihre Werke in der Zen-Shinshū Regional Art Exhibition in Nagano zeigen. 

1948 gaben ihre Eltern dem Wunsch ihrer Tochter nach und ließen sie an der Kyoto Municipal School of Arts and Crafts die traditionelle japanische Malerei Nihonga erlernen. Im Selbststudium setzte sie sich aber auch mit den neuen westlichen Kunstrichtungen auseinander und ließ sich vom Surrealismus inspirieren. Zu Beginn der 1950er Jahre entstanden mehr als 200 Arbeiten auf Papier, in denen sie mit unterschiedlichen Mal- und Zeichentechniken, wie Aquarell, Tusche, Pastell, Gouache und Tempera experimentierte. Aus dieser Zeit stammen auch die Arbeiten Untitled (1952) und Speurim (1953). Sie zeigen organische, mit einem Geflecht von farbigen Punkten überzogene Formen aus der Tier- und Pflanzenwelt vor einem dunklen Hintergrund. Die sogenannten Polka Dots, die Kusama seit ihrer frühesten Kindheit malte, wurden später zu ihrem Markenzeichen.