Filmausschnitt © Keren Cytter

Cross.Flowers.Rolex

Keren Cytter

  • Jahr 2009
  • Auflage Edition 2/5 (+ 2 a. p.)
  • Material/Technik 3-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Ton)
  • Maße Variabel
  • Laufzeit 4' 47''
  • Gattung Medienkunst
  • Sammlung Sammlung Goetz, Medienkunst, München

In einen albtraumhaften Kreislauf destruktiver Paarbeziehungen führt Keren Cytters 3-Kanal-Installtion Cross. Flowers. Rolex. Die Filme werden in der Reihenfolge wie im Titel hintereinander im Endlosloop abgespielt, während auf den anderen Kanälen eine Schwarzblende zu sehen ist. Sobald einer der Filme endet, startet der nächste ohne Überschneidung. Cross. Flowers. Rolex entstand 2009 für die Präsentation im Hamburger Bahnhof anlässlich des Preises der Nationalgalerie, für den die Künstlerin nominiert war.

Ausgangspunkt für die Installation waren drei Schockgeschichten, die Cytter im Internet gefunden hat. Eine Frau überlebt zwei Kopfschüsse ihres Mannes und macht danach in aller Ruhe Tee. Ein lebensmüder Mann versucht sich vergeblich zweimal durch einen Sprung aus dem Fenster im fünften Stock zu töten. Ein anderer Mann wird hingehen in nur fünf Sekunden durch Messerstiche getötet, kurz nachdem er sein Haus verlässt. 

Die 1977 in Tel Aviv geborene und in Berlin lebende Künstlerin hat für diese Filminstallation professionelle Schauspieler*innen engagiert. Die Texte werden größtenteils aus dem Off vorgetragen und wirken in ihrer Zusammenhangslosigkeit wie Selbstgespräche oder Erinnerungsfragmente. Verletzungen finden auf verbaler und physischer Ebene statt. Gläser werden geworfen oder auf den Köpfen der Partner*innen zerschlagen. Glasscherben bedecken den Boden des Appartements, über denen das Paar mit nackten Füßen läuft. Blut tropft aus klaffenden Wunden, tropft in achtlos abgestellte Teetassen, tropft auf die Splitter eines zerborstenen Spiegels. „Ich habe keine Angst. Ich bin aus Angst gemacht. Blut, Schweiß, keine Tränen“, sagt einer der Protagonist*innen. Aus Keren Cytters unheilvollen emotionalen Verstrickungen gibt es kein Entkommen – nicht einmal durch den Tod.

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