Im weiß gestrichenen Foyer eines Opernhauses steht an den Wänden rot gepolsterte Sitzbänke. An einer Wand ohne Sitzbank, hängt ein Spiegel, der von Glühbirnen umrandet ist. Davor liegt ein umgekippter Stuhl. Von der Decke hängt ein Seil in Schlaufenform.

Last Performance

Michael Elmgreen & Ingar Dragset

  • Jahr 2009
  • Auflage Edition 2/2 (+ 1 AP)
  • Material/Technik Verschiedene Materialien
  • Maße Variabel
  • Gattung Installation

Ein verspiegelter Stuhl liegt umgestürzt auf dem Boden. Auf einem Schminktisch liegt neben Make-up-Produkten und langsam verwelkenden Blumen eine rote Clownnase. Unheilvoll baumelt ein zur Schlinge gebundenes Seil von der Decke. 

Last Performance (2009) kokettiert mit der Abwesenheit beziehungsweise dem Ableben eines Performers und wird zur Chiffre für Ruhm und Scheitern, für Applaus und Einsamkeit. Elmgreen & Dragset setzen sich hier mit Ideen zu Künstlerschaft und Starkult auseinander, ein Themenfeld, das sie in anderen Werken auch um eine Auseinandersetzung mit der Medienlandschaft des 21. Jahrhunderts erweitern.

Der Spiegel im Mittelpunkt der Arbeit ist, ähnlich wie die verwelkenden Blumen, ein klassisches Vanitas-Symbol, das an die Vergänglichkeit und die menschliche Eitelkeit erinnert. In Last Performance überschreitet der Spiegel jedoch die Ebene bloßer Symbolik.

Auf den glänzenden Oberflächen des Stuhls und des Hollywood Mirrors spiegelt sich der umgebende Raum und verweist so auf den Kontext, in dem die Arbeit gezeigt wird. Elmgreen & Dragset laden in ihrer Arbeit dazu ein über die Bedingungen, unter denen Kunst entsteht und präsentiert wird, wie auch über die Rolle der Künstlerinnen und Künstler nachzudenken. Wer Last Performance in all ihren Facetten kennenlernen möchte, wird sich irgendwann selbst im Spiegel begegnen und ebenso seine Rolle als Zuschauender hinterfragen.