Der schwarzweiße Videofilm Don't Smile, You're on Camera! ist im Zusammenhang mit einer Performance entstanden, die Mona Hatoum am 26. März 1980 im Rahmen des Festivals Five Day at Battersea Arts Centre uraufgeführt hat.
Mit einer Handkamera filmte sie das vor ihr sitzende Publikum, fokussierte die Gesichter, wanderte die Körper herab und verweilte in ihrem Schritt. Dabei wurden die Bilder direkt auf einen Monitor in Echtzeit übertragen, der sich an der gegenüberliegenden Wand befand. Dazwischen waren Nackt- und Röntgenaufnahmen von menschlichen Körpern eingeblendet. So entstand der Eindruck, als ob Hatoum mit der Kamera durch die Kleidung hindurch in das Innere der Menschen blicken kann. Die voyeuristische Situation sorgte für unterschiedliche Reaktionen im Publikum. Manche hielten beschämt ihre Jacke über den Schoß, während sich andere breitbeinig in Szene setzten. Was sie nicht wussten, ist, dass Hatoum für diese filmische Interaktion drei Assistent*innen hinter die Kulissen gesetzt hatte, die sich gleichzeitig nackt filmten und ihre Aufzeichnungen unter die Aufnahmen von Hatoum mischten. Ganz zum Schluss richtete die Künstlerin die Kamera auf sich selbst, knöpfte verheißungsvoll ihre Bluse auf unter der sich ein schwarzes T-Shirt befand, auf dem widerwartend keine nackten Brüste, sondern der Schriftzug „The End“ geblendet wurde.
Für den Videofilm Don't Smile, You're on Camera! hat Hatoum das mit ihrer Handkamera gefilmte Material mit Dokumentationsaufnahmen der 40-minutigen Performance zu einer Sequenz von 11 Minuten verdichtet. Hatoum zeigt darin ein Wechselspiel zwischen Voyeurismus und Exhibitionismus und thematisiert die Videokamera als ein Machtinstrument und Mittel der Selbstreflexion.